Die Kinderbetreuung in Reutlingen soll gerechter gestaltet werden, fordern die SPD- Gemeinderatsmitglieder nach Gesprächen mit dem GERK und weiteren Akteuren in gleich zwei Anträgen.
Ab dem kommenden Kindergartenjahr soll, so der Antrag der SPD-Fraktion, jedes dritte Kind und alle weiteren Kinder einer Familie gebührenfrei die Kindertagesstätte und den Kindergarten besuchen können. „Wir können uns nicht ständig über die sinkende Geburtenzahlen in unserem Land beschweren und dann junge, kinderreiche Familien mit den Kosten alleine lassen“ so Sebastian Weigle.
Ein weiterer Punkt, der vor allem in der Diskussion um die Teilschließung der Kindertagesstätte Dirnäckerweg in Ohmenhausen für Unmut sorgte, sind die Gebühren die die Eltern auch bei längerfristig geschlossener Einrichtung bezahlen müssen. „Wir fordern, dass hier wenigstens die Kosten der Essensversorgung den Eltern zurückerstattet werden“, macht Stadträtin Silke Bayer deutlich, „denn die Familien müssten ja trotzdem die Kinder daheim versorgen und zusätzlich betreuen“. Diese Kosten doppelt zu schultern ist schon „ein ganz schöner Brocken und oftmals kaum machbar“.
Grundsätzlich fordert die SPD-Fraktion in der Stadt eine Diskussion über die familienfreundliche Kommune. Auch wenn Reutlingen wichtige Schritte gemacht habe, seien „Veränderungen am bisherigen Gebührenmodell notwendig“ so Stadtrat Uli Lukaszewitz. Aus diesem Grund hat die SPD-Fraktion vier Modelle benannt, die in einem ersten Schritt geprüft und gegeneinander abgewägt werden sollen. „Wir wollen dabei alle Fraktionen im Boot haben“, so Stadträtin Silke Bayer. „Nur miteinander können wir einen guten Konsens entwickeln“.